8. Meisterschaftsrunde 2022/2023

Die erste Mannschaft des UHC Bowil bezwingt zum Auftakt in die Rückrunde Oberland 84 Interlaken mit 3:2 nach Verlängerung und baut damit ihre Siegesserie weiter aus.

8. Meisterschaftsrunde 2022/2023, 4. Dezember, Sporthalle Moosmättili Schüpfheim

Zum Start in die Rückrunde wollten die Bowiler unbedingt einen schon länger ausstehenden Debitor eintreiben. Oder um es etwas weniger buchhalterisch auszudrücken: sie wollten um jeden Preis Revanche für die Startniederlage Mitte September. Die Gründe für diese Revanchegelüste waren dabei durchaus unterschiedlich: von Erinnerungen an schmerzhafte Niederlagen im Cup über unnötig genommene Timeouts kurz vor Schluss bis zu einem mässig schön intonierten Siegeslied fand fast jeder einen Grund, die Oberländer diesmal unbedingt schlagen zu wollen.

Im Wissen darum, dass die Spiele zwischen dem UHC Bowil und Oberland 84 Interlaken in der Vergangenheit fast immer mit nur einem Tor Differenz entschieden wurden, starteten beide Teams entsprechend konzentriert in die Partie. Die Emmentaler hatten die grösste Oberländer Waffe, die Pässe von hinter dem Tor in den Slot, im ersten Drittel mehrheitlich im Griff und konnten so auf eine stabile Defensive zählen. Nur gerade ein einziges Mal konnte Oberland im ersten Drittel diesen gefürchteten Pass spielen, aber auch Torhüter Schweizer war hellwach und konnte diese Chance entschärfen.

Leider galt auch die Umkehrung hiervon und die Bowiler Offensive biss sich wiederholt an der kompakt stehenden Verteidigung des Gegners die Zähne aus. Richtig gefährlich wurde es vor dem Oberländer Tor ebenfalls nur selten, wobei es auch hier eine Ausnahme gab: der selbsternannte Topscorer der Alternativ-Topscorer-Liste (in welche unter anderem auch Trainingspräsenz, Defensivarbeit, geblockte Schüsse, blaue Flecken und vermutlich auch vergebene Chancen einfliessen) konnte alleine auf den gegnerischen Torhüter losziehen. Seine Aktion brachte ihm dabei weitere Punkte für die ATL ein, nicht aber für die offizielle Punktewertung. Oder anders gesagt: sein Abschluss wurde vom gegnerischen Torhüter pariert und die beiden Mannschaften verabschiedeten sich letztendlich torlos in die erste Pause.

Für das zweite Drittel forderte der Trainer in seiner Pausenansprache eine weiterhin solide Defensivleistung und etwas mehr Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor. Der Chronist, welcher bei Garderobenansprachen immer besonders gut zuhört, nahm sich dies zu Herzen und bugsierte den Ball keine drei Zeigerumdrehungen nach Wiederbeginn über die Linie. Dumm nur, dass es sich beim Zuspiel um einen Pass eines Oberländers in den Bowiler Slot handelte und der Ball entsprechend auch im eigenen Kasten landete. Dieses Tor war so etwas wie eine Initialzündung und endlich kam etwas Leben ins Spiel. Allerdings nicht in Form von weiteren Toren, sondern eher in Form von Gehässigkeiten und Fouls. Auf der einen Seite standen die Emmentaler, welche ob des unglücklichen Rückstandes bereits einigermassen geladen waren. Auf der anderen Seite die Oberländer, welche trotz Führung auch nicht restlos glücklich mit ihrer Gesamtsituation zu sein schienen. Und dazwischen zwei Schiedsrichter, welche mit teilweise interessanten Pfiffen (und den dazugehörigen Erklärungen) auch nicht immer die beste Figur machten. Dies hatte zur Folge, dass bei praktisch jedem Pfiff (oder eben Nicht-Pfiff) mehrere Spieler der beiden Teams ihre eigene Meinung zur Entscheidung kundtaten und den eigentlichen Zweck ihrer Anwesenheit, das Unihockeyspielen, völlig vergassen. Spielerisch gibt es entsprechend nicht allzu viel zu berichten vom zweiten Drittel und es dürften alle Beteiligten froh um die Pausensirene gewesen sein.

In der Bowiler Garderobe war allen klar, worauf es im letzten Drittel ankam: Konzentration auf das Wesentliche (das Spiel) und alles andere ausblenden. Genau dies war dann völlig überraschend auch der Hauptinhalt der Traineransprache 😉 Die Worte zeigten jedenfalls Wirkung und beide Teams fokussierten sich nun wieder auf das Unihockeyspielen. Bereits kurz nach Wiederaufnahme des Spiels sprang ein Ball entlang der Bande in Richtung von Fabian „Mäxu“ Zaugg. Mäxu, welcher mit seinen Schüssen sonst gerne die Turnhallenwände malträtiert, hämmerte den Ball zur Überraschung aller (inklusive sich selbst) Backhand in den Winkel. Dieses Traumtor weckte natürlich den Kampfgeist der Oberländer wieder und in der Folge entwickelte sich ein munteres Unihockeyspiel mit Chancen auf beiden Seiten. Zuerst waren es wiederum die Oberländer, welche an der Anzeigetafel etwas schrauben konnten. Nach einem abgelenkten Passversuch in den Bowiler Slot entstand ein munteres Ping-Pong-Spiel, welches letztendlich von einem Oberländer Spieler per Volley beendet wurde. Angestachelt von diesem erneuten Rückstand fasste sich Joey Gerber ein Herz und machte sich auf den Weg, sich die gegnerische Platzhälfte genauer anzuschauen. Am Ende seines heroischen Solos erspähte er mit seinen Adleraugen die Lücke beim gegnerischen Torhüter und erzielte mit einem satten Schuss den erneuten Ausgleich.*  In den verbleibenden sieben Minuten bewegten sich nun beide Teams auf einem schmalen Grat: voll in die Offensive gehen und riskieren, das Spiel noch zu verlieren? Oder lieber den Punkt mitnehmen und dann in der Verlängerung noch einmal einen Anlauf starten? Obwohl beide Teams liebend gerne die drei Punkte mitgenommen hätten, ging keines der Teams mit letzter Konsequenz in die Offensive. Wie aus dem Nichts bot sich den Bowilern zwölf Sekunden vor Schluss dann doch noch die grosse Chance auf die drei Punkte, als sich ein Oberländer etwas zu ungestüm anstellte und dafür eine Strafe kassierte. Trotz einer letzten guten Chance blieb es beim 2:2 und so machten die Emmentaler erstmals in dieser Saison Bekanntschaft mit der Verlängerung.

Das Powerplay, mit welchem die Bowiler in die Verlängerung starteten, war nach 15 Sekunden bereits wieder vorbei. Aber nicht wegen eines Tores, sondern weil die Schiedsrichter mittels einer Strafe die nummerische Gleichzahl herstellten. Im darauffolgenden Vier-gegen-Vier entwickelte sich aufgrund des zusätzlichen Platzes ein munteres Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten. Da aber beide Teams die endgültige Entscheidung verpasste, durfte sich im Anschluss Oberland für knapp 30 Sekunden im Powerplay versuchen. Die beste Chance in dieser Phase erspielten sich dann allerdings die Bowiler, genauer der schöne Jahn. Nach einem wunderschönen Solo inklusive einem doppelten Axel musste er leider in der B-Note ein paar Abzüge hinnehmen, da sein Schuss vom gegnerischen Torhüter abgewehrt wurde. Dementsprechend ging es kurz darauf bei beiden Teams mit Vollbestand weiter. Und dann folgte der grosse Auftritt von ATL-Topscorer Bigler, welcher einem gegnerischen Verteidiger den Ball abluchste und auf den gegnerischen Torhüter losziehen konnte. Mit einer unglaublichen Lockerheit chippte er den Ball am gegnerischen Torhüter vorbei und die Bowiler so zum hart erkämpften Sieg.

Mit dem vierten Sieg in Serie können die Bowiler zwar in der Tabelle (noch) keinen Platz gutmachen, doch der Anschluss an die Teams auf den Rängen zwei und drei ist zumindest einigermassen geschafft. Diesen Aufwärtstrend gilt es an der Heimrunde vom Sonntag, 18. Dezember, zu bestätigen. Dann tritt die erste Mannschaft um 14:30 Uhr in der Oberfeldhalle in Langnau gegen die zweite Mannschaft von Floorball Köniz an.

UHC Bowil – Oberland 84 Interlaken 3:2 (0:0 / 0:1 / 2:1 / 1:0) n.V.
23. Eigentor 0:1
42. Zaugg (P. Gerber) 1:1
47. Oberland 84 Interlaken 1:2
53. J. Gerber 2:2
63. Bigler 3:2

Strafen: UHC Bowil 2×2 Strafminuten gegen Bigler (zu schnell sein bei fairer Balleroberung) und P. Gerber (zu breit sein bei fairer Balleroberung) // Oberland 84 Interlaken 2×2 Strafminuten

UHC Bowil: Schweizer, Rothenbühler, D. Christen, Fankhauser, Zaugg, Flückiger, J. Gerber, Häni, Ritter, K. Schneeberger, Voramwald, P. Gerber, Leuenberger, Bigler, Reck, Anderhalden, Sterchi

Abwesend: B. Schneeberger (noch am Chlouseseckli verteilen), Herrmann (Erholen von Landesverteidigung), S. Christen (immer noch kein Laufduell gewonnen), Jutzi (immer noch Südamerika (bestätigt))

* Die Beschreibung entspricht der Schilderung des Torschützen. Unabhängige Stellen sind aktuell am Untersuchen, ob es sich dabei allenfalls um Fake News handeln könnte.  

7. Meisterschaftsrunde 2022/2023

Auch die Nati-Pause kann die erste Mannschaft nicht bremsen! Zum Abschluss der Vorrunde wird der UHC Meiersmaad mit 3:2 bezwungen und die Siegesserie damit bereits auf drei Siege ausgebaut 😉

7. Meisterschaftsrunde 2022/2023, 20. November, Campus Perspektiven

Für das letzte Spiel der Hinrunde musste THC Lädrach (Abkürzung bitte nicht googeln, sondern die vergangenen Matchberichte lesen) seine gut einstudierte Motivationsrede vor dem Spiel ein wenig überarbeiten. Zumindest musste er seine Lieblingspassage, nämlich dass man mit dem Gegner noch eine Rechnung offen habe, ersetzen. Denn mit dem UHC Meiersmaad wartete ein gänzlich unbekannter Gegner auf die Bowiler. Die Oberländer spielten jahrelang in der 2. Liga und sind auf diese Saison hin in die 3. Liga abgestiegen.

Der Start in die Partie verlief (nett formuliert) etwas verhalten. Beide Teams verzichteten vorerst auf ein Pressing, was dazu führte, dass die Verteidiger auf beiden Seiten fleissig das Hin-und-Her Schieben des Balles üben konnten. Sobald der Ball dann einmal die Mittellinie überquert hatte, gab es zwei Möglichkeiten: entweder verstolperte der Angreifer den Ball oder die verteidigende Mannschaft kam durch konsequentes unter Druck setzen innerhalb von ein paar Sekunden in Ballbesitz. Wirklich brauchbare Torchancen bekamen die Zuschauer in dieser Anfangsphase dementsprechend kaum welche geboten. Deshalb dürfte es für die zahlreichen Fachexperten unter den Leserinnen und Lesern wohl kaum erstaunlich sein, dass die ersten beiden Treffer der Partie aus einem individuellen Fehler und einer Standardsituation entstanden. Zuerst konnte P. Gerber eine schlechte Auslösung der Oberländer auf Höhe der Mittellinie abfangen, in Richtung gegnerisches Tor losziehen und mit einem satten Schuss seine Farben in Führung bringen. Keine drei Minuten später konnte Meiersmaad den Spielstand nach einem schnell ausgeführten Freistoss bereits wieder ausgleichen. Viel mehr Erwähnenswertes ereignete sich bis in die Schlussminute des ersten Drittels nicht mehr. Dann hatte nämlich der Chronist die grandiose Idee, das Kunststück von P. Gerber nachzumachen. Leider misslang dieses Unterfangen kläglich und er durfte sich dafür nach einer mässig intelligenten Aktion die wunderschöne Strafbank aus der Nähe begutachten.

Das daraus resultierende Powerplay der Oberländer zu Beginn des zweiten Abschnittes brachte die Bowiler Defensive nicht übermässig ins Schwimmen und konnte dementsprechend schadlos überstanden werden. Die Spielanlage blieb in der Folge über weite Strecken sehr ähnlich zum ersten Drittel. Oder anders gesagt: von einem richtigen Unihockeyspiel konnte nach wie vor nicht wirklich die Rede sein. Viele technische Unsauberkeiten, noch mehr Quer- und Rückpässe und kaum Abschlüsse in Richtung der beiden Tore. Mit zwei Ausnahmen: zuerst boten die Bowiler den Oberländern in der 26. Minute bei einem Konter ein bisschen zu viel offenes Feld an. Diese Offerte nahmen die Meiersmaader dankend an und gingen mit einem platzierten Schuss mit 2:1 in Führung. Doch auch diesmal folgte die Antwort beinahe postwendend: P. Gerber fand bei einem Freistoss direkt vor dem gegnerischen Tor eine noch einfachere Variante als den klassischen Schieber: er versenkte den Ball nämlich einfach direkt im Tor und sorgte so für das 2:2-Pausenresultat. In ebendieser Pause beklagte sich ein Bowiler Spieler bereits darüber, dass er sein Trikot vermutlich ungewaschen wieder im Schrank verstauen könne nach diesem statischen und laufarmen Spiel.

Diese Aussage bewahrheitete sich glücklicherweise nicht und auch das Trikot von besagtem Spieler wurde im Verlaufe des dritten Drittels noch mit dem einen oder anderen Tropfen Schweiss benetzt. Dies war vor allem dem Umstand geschuldet, dass sich die technischen Fehler auf beiden Seiten ein wenig reduzierten und so nun auch die eine oder andere zusammenhängende Aktion zustande kam. Tendenziell waren es die Bowiler, die sich vermehrt im gegnerischen Angriffsdrittel festsetzen konnten und sich so auch die eine oder andere gute Chance erspielten. Zur Mitte des letzten Drittels bekamen die Hoffnungen auf einen dritten Bowiler Sieg in Folge noch zusätzliche Nahrung, denn die Bowiler durften gleich zweimal nacheinander Powerplay spielen. Dieses Powerplay sah für Bowiler Verhältnisse gar nicht mal so schlecht aus und kassierte keinen Shorthander kam auch zur einen oder anderen sehr guten Chance. Nur den Weg ins Tor wollte der Ball vorerst noch nicht finden. Weil sich knapp vier Minuten vor Schluss auch Teamsenior B. Schneeberger die wunderschöne Strafbank in Huttwil anschauen wollte, kam auch Meiersmaad zu seinem zweiten Powerplay des Tages. Aber auch diesmal funktionierte das Boxplay des UHC Bowil hervorragend und so stand es 90 Sekunden vor Schluss immer noch unentschieden. Und die Bowiler hatten ja glücklicherweise noch P. Gerber in ihren Reihen, der an diesem Sonntag „heiss wines Glettise“ (Zitat M.V. aus H.) war. Vor seinen zahlreich angereisten Fans komplettierte er auf Pass von Flückiger seinen Hattrick und brachte so die Bowiler erneut auf die Siegesstrasse. Meiersmaad ersetzte daraufhin seinen Torhüter durch einen sechsten Feldspieler und kam gar noch einmal zu einem Powerplay, weil Reck einen gegnerischen Angriff mit einem hohen Stock unterbinden musste. Aber auch diesmal hielt die Defensive der Emmentaler den gegnerischen Angriffen stand und Torhüter Schweizer beendete die Partie mit einem Fangball des letzten Meiersmaader Abschlusses.

Mit diesem Sieg steht der UHC Bowil zur Saisonmitte mit 12 Punkten auf dem vierten Tabellenrang. Positiv hervorzuheben gibt es dabei sicherlich die Tatsache, dass die Spiele gegen die Teams auf den Plätzen 5 bis 8 allesamt gewonnen werden konnten und der Abstand auf Platz 5 bereits sechs Punkte beträgt. Wer rechnen kann, findet allerdings auch ziemlich schnell das vorhandene Verbesserungspotenzial: die Spiele gegen die Teams auf den ersten drei Tabellenrängen gingen nämlich alle verloren. Während die Niederlage gegen Oberland absolut in Ordnung ging aufgrund der suboptimalen Vorbereitung am Vorabend (Racletteabend), wäre aus den beiden Spielen gegen Thun und Schüpfheim mit ein wenig mehr Wettkampfglück der eine oder andere Punkt sicher drin gelegen. Ziel für die Rückrunde muss es daher sein, sich gegen vorne zu orientieren. Gelegenheit dazu bietet sich bereits am Sonntag, 4. Dezember, in der Partie gegen Oberland, welches aktuell mit drei Punkten Vorsprung auf dem dritten Platz liegt.

UHC Bowil – UHC Meiersmaad 3:2 (1:1 / 1:1 / 1:0)

11. P. Gerber 1:0
14. UHC Meiersmaad 1:1
26. UHC Meiersmaad 1:2
30. P. Gerber 2:2
59. P. Gerber (Flückiger) 3:2

Strafen: UHC Bowil 3×2 Strafminuten gegen Fankhauser (unnötiges am Boden chillen), B. Schneeberger (taktischer Stockschlag), Reck (taktischer hoher Stock) // UHC Meiersmaad 2×2 Strafminuten

UHC Bowil: Schweizer, B. Schneeberger, Rothenbühler, D. Christen, Fankhauser, Zaugg, Flückiger, J. Gerber, Häni, Ritter, K. Schneeberger, Voramwald, P. Gerber, Leuenberger, Bigler, Reck

Abwesend: Herrmann (Landesverteidigung), Anderhalden (zu viele Laufduelle verloren im Training), S. Christen (noch mehr Laufduelle verloren im Training), Jutzi (immer noch Südamerika (vermutlich))

6. Meisterschaftsrunde 2022/2023

Die erste Mannschaft befindet sich in einer Siegesserie! Nach dem Sieg in der Vorwoche gegen Schwarzenbach gewinnen die Bowiler auch gegen die Visper Lions und können nur durch die Nati-Pause gebremst werden.

6. Meisterschaftsrunde 2022/2023, 29. Oktober, Köniz, Klebermatte

Die beiden Headcoaches Lädrach und Muster mussten an diesem Samstag in Köniz passen, für Ersatz wurde jedoch gesorgt: die beiden verletzten Spieler S. Christen und L. Anderhalden assistierten gemeinsam mit Altmeister U. Aeschlimann dem arrivierten NLB-Coach Baschi Fankhauser. Baschi wurde am Vormittag von HC Lädrach ausgiebig instruiert, so dass wohl auch seine letzte Seite vom Notizblöckli dran glauben musste. Hinter der Bank war somit alles geregelt und auf der Bank sassen 14 hungrige Feldspieler und ein Torhüter, welche unbedingt eine Siegesserie starten wollten.

Die Visper waren im ersten Drittel jedoch ein zäher Kontrahent und die Bowiler taten sich zu Beginn sehr schwer mit dem Kreieren von Torchancen. Da brauchte es schon einen beherzten Weitschuss vom schönen Jahn, um mit 1:0 in Führung zu gehen. Dieser Weitschusstreffer liess auf Seiten der Bowiler den Routinier Büzu Schneeberger nicht ganz kalt und dieser versuchte von noch weiter hinten zu treffen. Dies gelang ihm zwei Minuten später mit dem 2:0 auch. Doch das Resultat entsprach zu diesem Zeitpunkt nicht der Realität. Die Visper hielten gut dagegen und die Bowiler wurden mit den beiden Toren fürstlich belohnt. Doch die Walliser hatten nach einer Viertelstunde ihr Raclette wohl auch verdaut und zeigten Moral: mittels Konter und Buebetrickli glichen die Visper das Spiel noch vor der Pause aus. Doch das war noch nicht alles. Bowil kam nochmals zu einem vielversprechenden Angriff. Der Ball befand sich in aussichtsreicher Position bei Kilian Schneeberger. Die ganze Halle erwartete nun einen satten Schuss wie er das von klein auf von seinem Vater gelernt hat. Doch so weit kam es nicht, er sah den noch besser positionierten Ritter, welcher zum 3:2 Pausenstand einnetzte.

In der Pause versuchte nun Ersatzcoach Baschi die Bowiler in etwas weniger als zweieinhalb Minuten taktisch auf NLB-Niveau zu katapultieren. Dieser Plan schien aufzugehen. Die Emmentaler erhöhten den Druck nun von Minute zu Minute und nach 25 Minuten war es Flückiger, welcher erneut aus der Distanz zum 4:2 traf. In der Folge hatten die Bowiler das Spielgeschehen weitestgehend im Griff. Die wenigen Konter Hexte Neo-Götti Fäbu (Gratulation an dieser Stelle an neo-Vätu Krusty!) problemlos weg. Doch auf etwas zählbares musste man sich wiederum 10 Minuten gedulden, ehe der schöne Jahn auf Zuspiel von P. Gerber zum 5:2 erhöhte. Hattrick! Aber Hüte flogen deswegen keine auf das Spielfeld, denn spätestens seit der Ankunft von Ritter trägt ein Grossteil vom Publikum an den Bowil-Spielen die Haare offen. Bis zur zweiten Pause gab es in Köniz keine weiteren Treffer mehr zu vermelden. Die Bowiler wirkten nun sehr abgeklärt, was selbst den zuvor aufbrausenden Hilfs-Assistenten S.Christen zum Verstummen brachte.

Begann nun das langersehnte Bowiler Schaulaufen? Leider nein. Das letzte Drittel war noch keine zwei Minuten alt, ehe die Visper Löwen erneut Moral bewiesen und auf 5:3 verkürzen konnte. Das eingespielte Trainer-Quartett warf sich ein paar vielsagende Blicke zu und haderte nicht lange und liess in der Folge nur noch mit zwei Blöcken spielen. Nun brauchte es einen Energieanfall von J. Gerber, welcher nach einem unwiderstehlichen Vorstoss bis hinter das gegnerische Tor den Ball nie aus den Augen liess und am Ende seiner Kräfte noch die Schlitzohrigkeit hatte, den Ball via Torhüter ins Tor zu befördern – alles ohne den geringsten Regelverstoss. Dieser Typ war heute «heiss wines Glettisä». Zumindest so beschreibt der Torschütze sein Treffer zum 6:3 im Anschluss in den Katakomben der Chlebermatt. Dieser Vorsprung hielt in etwa so lange bis sich Gerber von seinem Vorstoss erholt hatte. Denn schon fünf Minuten später verkürzten die Walliser zum 6:4. Doch Bowil liess sich davon nicht irritieren und spielte weiter munter nach vorne. Kurze Zeit später hiess es 7:4. P. Gerber nutzte in der 52. Minute seine gefühlten 50 Minuten Einsatzzeit aus und drosch den Ball in die Maschen. Die Tore fielen nun wie die reifen Äpfel von den Bäumen zu dieser Jahreszeit. Gute fünf Minuten vor Schluss wurde D. Christen im Slot angespielt und dieser dribbelte den Torhüter schwindlig und netze schlussendlich zum 8:4 ein. Auch Ritter hatte noch nicht genug und verwertet eine Minute vor Spielende einen Abpraller zum 9:4. Wenn er keine Pässe kriegt, schnappt er sich den Ball halt selbst. Das zumindest lauschten die Chronisten im Spielertunnel. Der Schlusspunkt gehörte jedoch Visp. Kurz vor der Sirene markierten sie den letzten Treffer zum 9:5 Schlussstand.

Mit diesem verdienten Sieg in der Tasche starteten die Bowiler nun eine Siegesserie und zementierten sich den vierten Tabellenrang und behalten so den Anschluss an die vorderen Plätze. Ob der Höhenflug weitergeht, zeigt sich erst in drei Wochen am 20. November 2022 gegen den UHC Meiersmaad. Das Einzige was die Emmentaler nun stoppen kann, ist die 3-wöchige Nati-Pause. Man darf gespannt sein, wie es danach weiter geht. Besten Dank an die vier Aushilftstrainer, welche einen hervorragenden Job lieferten!

UHC Bowil – Visper Lions 9:5 (3:2 / 2:0 / 4:3)

9. Flückiger (J. Gerber) 1:0
11. B. Schneeberger (Häni) 2:0
16. Visper Lions 2:1
19. Visper Lions 2:2
19. Ritter (K. Schneeberger) 3:2
25. Flückiger (Bigler) 4:2
35. Flückiger (P. Gerber) 5:2
42. Visper Lions 5:3
45. J. Gerber 6:3
50. Visper Lions 6:4
52. P. Gerber (D. Fankhauser) 7:4
55. D. Christen (Bigler) 8:4
59. Ritter (Zaugg) 9:4
60. Visper Lions 9:5

Strafen: je 2 Strafminuten

UHC Bowil: Schweizer, B. Schneeberger, J. Gerber, P. Gerber, Leuenberger, Häni, Flückiger, D. Christen, Reck, D. Fankhauser, Bigler, K. Schneeberger, Ritter, Sterchi, Zaugg

Abwesend: Herrmann (Trainer C) S. Christen (Trainer), Jutzi (Südamerika),Voramwald (in Deutschland), Anderhalden (Trainer), Rothenbühler (unerklärliche Abmeldung…), beide HCs (uneinig betreffend 51%)