13. und 14 Meisterschaftsrunde 2022/23

Die erste Mannschaft des UHC Bowil beendet die Saison 2022/2023 mit je einem Sieg und einer Niederlage.

In der zweitletzten Meisterschaftsrunde der Saison 2022/2023 traf die erste Mannschaft des UHC Bowil in Interlaken auf die Visper Lions. Das Ziel aus Bowiler Sicht war klar: mit zwei Siegen aus den letzten beiden Partien sollte der vierte Tabellenplatz gefestigt und die Saison versöhnlich abgeschlossen werden. Der Start in die Partie verlief aus Bowiler Sicht (zu) perfekt: nach gerade mal 43 Sekunden zimmerte Mäxu Zaugg den Ball in bester Jules-Sturny-Manier in den Winkel. Und es waren noch keine zehn Minuten gespielt, als Ritter und Fankhauser die Führung mit einem Doppelschlag auf 3:0 ausbauen konnten. Objektiv betrachtet fiel die Führung zu diesem Zeitpunkt sicherlich um 2-3 Tore zu hoch aus, hatten die Bowiler zu Beginn zwar doch deutlich mehr Ballbesitz, aber so wirklich gefährliche Chancen resultierten daraus eigentlich nicht. Aber was solls, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und gegen eine 3-Tore-Führung hatte auf der Bank der Emmentaler niemand etwas einzuwenden. Dem Chronisten kamen zu diesem Zeitpunkt bereits erste Stimmen zu Ohren, wonach es auch dem UHC Bowil einfach mal laufen dürfe und die Tore mal auf der richtigen Seite fallen dürfen. Diese Freude und Lockerheit verschwand dann aber ähnlich schnell wie jeweils der Schnee in der Frühlingssonne, denn nach je einer einstudierten Freistossvariante und einem unnötigen Ballverlust in der Offensivzone kamen auch die Walliser zu ihren ersten beiden Toren. So resultierte zur ersten Drittelspause eine letztendlich einigermassen leistungsgerechte Eintore-Führung für die Emmentaler.

Der Start in das zweite Drittel gehörte dann eher den Visper Lions und dementsprechend war der frühe Ausgleichstreffer die logische Konsequenz aus dieser Druckphase. Von der anfänglichen Bowiler Locker- und Glückseligkeit war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel zu sehen. Stattdessen machte sich bei den Emmentalern langsam der Frust über die eigene Leistung und die verspielte Führung breit. Mit entsprechender Wut im Bauch fanden die Bowiler langsam aber sicher wieder zurück ins Spiel und verlagerten das Spiel mehr und mehr in die Hälfte der Walliser. So war es kurz nach Spielmitte der schöne Jahn, welcher mit einem schönen Schuss-Pass (oder Pass-Schuss) genau die Schaufel des Chronisten fand und plötzlich war die Welt für die Bowiler wieder einigermassen in Ordnung. Der Start ins dritte Drittel verlief dann ebenfalls einigermassen zufriedenstellend, auch wenn bereits früh erste gute Chancen auf das ominöse „Sack zumachen“ liegen gelassen wurden. Die Walliser bekamen ihrerseits zur Mitte des Drittels die goldige Chance auf den Ausgleich in Form eines Powerplays. Dieses konnte von der Emmentaler Defensive mehr oder weniger souverän überstanden werden, doch just nach Ablauf der Strafe fand ein Querpass durch die Bowiler Box doch noch einen Empfänger und so stand es zehn Minuten vor Schluss 4:4. Die darauffolgenden Minuten verliefen dann nicht unbedingt nach dem Geschmack der beiden THCs und so sahen sie sich gezwungen, ihr Timeout zu nehmen und dem Team mitzuteilen, wie den bitteschön Unihockey zu spielen sei. Die Ansprache zeigte mehr oder weniger die gewünschte Wirkung und in der Folge fand das Spiel wieder vermehrt in der Walliser Hälfte statt. Trotz der ein oder anderen guten Bowiler Chance brauchte es letztendlich einen Energieanfall vom schönen Jahn, der den Ball zwei Minuten vor Spielende schön in den Winkel zirkelte. Und es kam gar noch besser für die Emmentaler, denn weil sie das von Reck angepriesene Mind-Game besser beherrschten als ihre Gegenspieler, musste knapp 40 Sekunden vor Schluss ein Walliser auf der Strafbank Platz nehmen. Leider hatte ein Bowiler Spieler, dessen Name dem Chronisten leider entfallen ist, die dumme Idee den Ball in den eigenen Reihen behalten zu wollen, statt ihn einfach wegzuschlagen. Dieses Geschenk nahmen die Visper natürlich liebend gerne an und so glichen sie das Spiel knapp zwanzig Sekunden vor Schluss wieder aus.

So fanden sich die Bowiler in einem Spiel, welches gefühlt eigentlich schon gewonnen war, plötzlich in der Verlängerung wieder. In diese starteten die Emmentaler mit einem Powerplay, da die Strafe gegen Visp noch nicht abgelaufen war. Leider verpassten es die Emmentaler einmal mehr, den Sack zuzumachen. So waren es am Ende dann eben doch die Walliser, welche das Mind-Game besser beherrschten. Denn ihr Powerplay, welches sich nach einem Bowiler Handspiel versuchen durfte, funktionierte einwandfrei und entschied die Partie. Somit standen die Emmentaler nach einer Partie mit Hochs und Tiefs, in welcher man zwar nie in Rückstand gelegen hatte, aber eben auch nie entscheidend davonziehen konnte, am Ende mit nur einem statt drei Punkten da.

Der positive Effekt an der ganzen Geschichte war, dass es für die Bowiler in der letzten Partie der Saison immerhin noch den vierten Platz und nicht nur die goldene Ananas zu gewinnen gab. Stattgefunden hat diese Partie an einem wunderschönen Sonntag anfangs März um 10 Uhr morgens in Visp gegen den UHC Meiersmaad. Der frühen Anspielzeit entsprechend startete die Partie einigermassen gemächlich und beide Teams versuchten erst einmal, den Ball ruhig in den eigenen Reihen zu behalten. Zum ersten Mal etwas lauter wurde es, als die Herren Schiedsrichter mit der Anzahl Emmentaler Spielern auf dem Feld nicht einverstanden waren und entsprechend eine Strafe gegen Bowil aussprachen. Das Powerplay der Meiersmaader sah für einen Sonntagmorgen ganz ansprechend aus und belohnte sich dafür gleich selbst mit dem Führungstreffer. Dieser Weckruf kam bei den Emmentalern einigermassen an und auch der Oberländer Torhüter sah sich in der Folge mit den ersten Abschlussversuchen konfrontiert. Deutlich mehr zu tun hatte aber auf der Gegenseite Herrmann, welcher sein Team im ersten Drittel mit diversen Paraden (und seinen Superskills) im Spiel hielt. Nur einmal musste er sich noch von einem platzierten Schuss in die weite Ecke bezwingen lassen, was dann auch zum 2:0-Pausenstand führte.

Diese Hypothek wollten die Bowiler im zweiten Drittel natürlich schnellstmöglich wegmachen, was vorerst aber nur mässig gelang. Die Abschlüsse der Emmentaler nahmen zwar zahlenmässig etwas zu, aber auch die Konter der Oberländer bedeuteten nach wie vor ein stetiges Gefahrenpotenzial. Letztendlich war es daher nicht überraschend, dass der erste Bowiler Treffer an diesem Tag durch eine Einzelaktion zustande kam: Teamsenior Bützu Schneeberger zog in seiner unnachahmlichen Art in die Mitte und bezwang den gegnerischen Torhüter per Weitschuss. Wenig später kamen die Bowiler zu einem Freistoss direkt vor dem gegnerischen Tor. Mit einem hochpräzisen Pass über die unglaubliche Distanz von sicher 30 Zentimetern bediente Schläppergott Voramwald erneut den Teamsenior, der die Kugel problemlos am Torhüter vorbei ins Netz lupfte und die Partie damit innerhalb von fünf Minuten ausgeglichen hatte. In der Folge entwickelte sich ein munteres Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten. Das glücklichere Ende (zumindest in diesem Drittel) zogen die Bowiler ein, denn Ritter schoss 30 Sekunden vor der Pause den erstmaligen Führungstreffer. Wobei „schiessen“ vielleicht der falsche Ausdruck für Ritters Aktion ist. Vielmehr prallte der Ball am schönen Kevin ab und flog in hohem Bogen über den gegnerischen Torhüter hinweg ins Netz. Also ein klassisches Sonntagmorgen-Slapstick-Tor 😉

Damit konnten die Emmentaler das letzte Drittel der Saison mit einer Führung im Rücken beginnen. Die Meiersmaader auf der anderen Seite intensivierten aufgrund des Rückstands zu Beginn des letzten Drittels ihr Forechecking. Dies war allerdings nur mässig von Erfolg gekrönt, konnten sich die Bowiler doch immer wieder aus der eigenen Zone befreien und den einen oder anderen gefährlichen Angriff lancieren. Anders als noch in der Partie gegen Visp gelang es diesmal sogar, auch resultatmässig etwas Distanz zwischen sich und den Gegner zu bringen. Zuerst war es der schöne Jahn, der mit einem schönen Flachschuss das 4:2 erzielen konnte. Weitere fünf Minuten später war es der Schütze D. Christen, welcher zeigen konnte, dass seine montäglichen Schläppertrainings mit dem Schläppergott langsam Früchte tragen. In bester Voramwald-Manier zimmerte er den Ball aus der Distanz in die Maschen. Durch diese komfortable Führung löste auch der dritte Treffer der Oberländer gut neun Minuten vor Schluss kaum Nervosität aus auf der Bowiler Bank. Vielmehr gelangen den Emmentalern in der verbleibenden Spielzeit noch einmal zwei Tore zum Schlusstand von 7:3. Zuerst hatte Reck mittels wunderschöner Direktabnahme getroffen, ehe Ritter sein zweites Tor (diesmal mit einem richtigen Schuss auf das Tor 🤪) erzielen konnte.

Mit diesem letztendlich deutlichen Sieg endet die Saison 2022/2023 für die erste Mannschaft des UHC Bowil versöhnlich. Nachdem man zu Beginn der Rückrunde den Anschluss an das Spitzentrio aufgrund einer Niederlagenserie ein wenig verpasst hatte, resultiert am Ende der verdiente vierte Tabellenrang. Abgesehen von zwei sehr sehr sehr sehr sehr unnötigen Niederlagen konnten alle Spiele gegen die Teams aus der zweiten Tabellenhälfte gewonnen werden, was in den vergangenen Jahren nicht immer der Fall war. Auf der Kehrseite der Medaille steht dagegen lediglich ein einziger Sieg aus den sechs Spielen gegen die drei Mannschaften an der Tabellenspitze, womit wir auch schon bei potenziellem Verbesserungsbedarf für die nächste Saison wären. Aber irgendwo müssen wir uns ja auch noch steigern können 😉

UHC Bowil – Visper Lions 5:6 (3:2 / 1:1 / 1:2 / 0:1) n.V.

1. Zaugg 1:0
8. Fankhauser (Sterchi) 2:0
9. Ritter (K. Schneeberger) 3:0
13. Visper Lions 3:1
19. Visper Lions 3:2
23. Visper Lions 3:3
33. Fankhauser (Flückiger) 4:3
50. Visper Lions 4:4
58. Flückiger (Ritter) 5:4
60. Visper Lions 5:5
66. Visper Lions 5:6

UHC Bowil – UHC Meiersmaad 7:3 (0:2 / 3:0 / 4:1)

8. UHC Meiersmaad 0:1
16. UHC Meiersmaad 0:2
26. B. Schneeberger 1:2
30. B. Schneeberger 2:2
40. Ritter 3:2
44. Flückiger (Rothenbühler) 4:2
49. D. Christen (Ritter) 5:2
52. UHC Meiersmaad 5:3
56. Reck (Zaugg) 6:3
59. Ritter (Häni) 7:3

12. Meisterschaftsrunde 2022/23

Die erste Mannschaft des UHC Bowil rehabilitiert sich nach der Niederlagenserie mit einem Kantersieg gegen die zweite Mannschaft von Black Creek Schwarzenbach.

12. Meisterschaftsrunde 2022/2023, 29. Januar, BFO Visp
Ganz getreu dem Motto „Morgenstund hat Gold im Mund“ machten sich die Bowiler am vergangenen Sonntag in aller Frühe auf einen Januarbummel in Richtung Wallis. Gegner dort war morgens um 10 Uhr ironischerweise die zweite Mannschaft von Black Creek Schwarzenbach, welche gar noch den längeren Anreiseweg als die Bowiler hatte. Die Devise der beiden THCs vor der Partie war klar: obwohl es für die Bowiler „nur“ noch um die goldene Ananas geht, wollte man sich für die Niederlagenserie rehabilitieren und die Heimreise mit einem Sieg antreten. Ganz anders dürfte die Gemütslage vor dieser Partie beim Gegner gewesen sein, steckt doch Schwarzenbach aktuell noch mitten im Abstiegskampf. Der Start in die Partie verlief ganz nach dem Geschmack der Bowiler: Schwarzenbach zog sich weit in die eigene Hälfte zurück, so dass die Bowiler zu viel Ballbesitz und Platz kamen. Diesen wussten die Bowiler gekonnt auszunutzen und kamen bald einmal zu ersten Abschlüssen in Richtung des gegnerischen Tores. In den vergangenen Spielen hätten sich die Bowiler jetzt wahrscheinlich mit ihrer schlechten Chancenauswertung selbst ein Bein gestellt und sich ewig lange die Zähne an der Schwarzenbacher Verteidigung ausgebissen. Aber nicht so diesmal. Der Chronist mittels Flachschuss und der schöne Jahn mittels schönem Hocheckschuss brachten die Bowiler bereits in den ersten zehn Minuten mit 2:0 in Führung. Eine Reaktion des Gegners blieb vorerst aus und es waren weiterhin die Bowiler, die fleissig die Ballbesitzquote in die Höhe trieben. Kurz vor der Pause konnte Reck, welcher sich für dieses Spiel viel vorgenommen hatte, nach einem herrlichen Querpass von P. Gerber für das verdiente 3:0 Pausenresultat sorgen.

Die beiden THCs sowie die beiden Hardcore-Fans auf der Tribüne waren mit dem Gebotenen mehrheitlich zufrieden und beliessen es bei einer einfachen Vorgabe für das zweite Drittel: so weitermachen und möglichst schnell die Entscheidung suchen. Dieses Ziel wurde vorerst einmal verpasst, denn die Bowiler verfielen vorübergehend in eine kleine Kunstpause. Dies ermöglichte Schwarzenbach seinerseits die eine oder andere gute Abschlusschance, die aber allesamt entweder neben dem Tor oder bei Torhüter Schweizer endeten. Je länger das Drittel dauerte, desto besser kam auch die Bowiler Offensive wieder in Fahrt und kurz nach Spielmitte konnte Kilian Schneeberger seinen mehr als verdienten ersten Treffer für den UHC Bowil erzielen! Nach diesem Tor glich das Spiel dann wieder mehrheitlich dem ersten Drittel mit viel Ballbesitz und viel Spielfreude auf Bowiler Seite. Die logische Konsequenz aus dieser Überlegenheit war in der 36. Spielminute das fünfte Tor, welches Leuenberger mit einem herrlichen Weitschuss erzielen konnte. Schwarzenbach glich zu diesem Zeitpunkt einem taumelnden Boxer, der sich irgendwie, ohne weitere gegnerische Hiebe zu kassieren, in die Pause zu retten versucht. Nur leider schlug der Gegner vor der Pause noch ein sechstes Mal zu: ATL-Topscorer Bigler verwertete nach einem Ballgewinn in der offensiven Zone den Querpass des Chronisten. Unmittelbar vor der Pausensirene sorgte Torhüter Schweizer dann noch für einen kurzen Schreckmoment, als er sich beinahe selbst ein Ei ins Nest legte. Seine Analyse zu dieser Situation war dann aber mehr als korrekt: Hauptsache, der Ball landete nicht im Tor.

Für das dritte Drittel rechnete man auf Bowiler Seite mit einem Sturmlauf der Schwarzenbacher. Und tatsächlich machten die Schwarzenbacher zu Beginn des Drittels deutlich mehr Druck als zuvor. So wirklich gefährliche Aktionen resultierten aber auch aus dieser Phase nicht und die Bowiler reagierten ihrerseits mit den drei besten Minuten der ganzen Saison. Zuerst war es der schöne und mutige Ritter, welcher im gegnerischen Slot einen hohen Ball in bester Baseball-Manier über die Linie befördertet. Nur 40 Sekunden später erzielte der schöne Jahn seinen zweiten Treffer und stellte das Score auf 8:0. Noch in der gleichen Minute wollte Krusty Rothenbühler an diesem Sonntag zur Abwechslung auch mal noch positiv in Erscheinung treten. Nachdem er sich zuvor vor allem in der internen Strafenliste nach oben gearbeitet hatte, erzielte er per Weitschuss den neunten Bowiler Treffer. Und damit nicht genug: P. Gerber zimmerte keine Zeigerumdrehung später den Ball in bester Aleksi-Saarela-Manier in den Netzhimmel und machte das Stängeli komplett. Damit war das Spiel natürlich endgültig entschieden. Den letzten Bowiler Treffer des Tages erzielte der schöne Jahn, der damit seinen schönen Hattrick perfekt machte. Zum Schluss der Partie ging es damit nur noch um die Frage, ob die Bowiler zum ersten Mal in dieser Saison zu null spielen würden oder nicht. Obwohl THC Muster und Ersatztorhüter Herrmann alle bösen Geister beschworen (indem sie schon frühzeitig von einem Shutout zu sprechen begannen), liess sich Torhüter Schweizer nicht mehr bezwingen und machte damit den 11:0-Sieg perfekt.

Der UHC Bowil reagiert mit diesem Kantersieg eindrücklich auf die zuletzt erlittenen drei Niederlagen und hat nun zum ersten Mal seit langem wieder ein positives Torverhältnis in der Tabelle. Während Schwarzenbach vermutlich eines seiner schwächsten Spiele der Saison zeigte, spielten die Bowiler nahezu über die vollen 60 Minuten gutes Unihockey. Weiter positiv hervorzuheben gilt es sicherlich die Tatsache, dass sich die 11 Tore auf neun verschiedene Torschützen verteilen (nur der schöne Jahn hat mehr als ein Tor gehamstert) und die zuletzt oft gescholtene Chancenauswertung diesmal keine Probleme darstellte. Zu guter Letzt werden in den nächsten Trainings die Freunde des Gerstensaftes voll auf ihre Kosten kommen, gab es doch am vergangenen Sonntag einen erstmaligen Torschützen, einen Hattrick-Torschützen, einen Schützen des 10. Tores und einen Torhüter, der zu null gespielt hat. Und falls verschossene Penaltys ebenfalls mit einer Kiste Bier beglichen werden können, müsste noch ein weiterer Spieler, dessen Namen dem Chronisten gerade entfallen ist, auch noch eine Kiste springen lassen 😉

UHC Bowil – Black Creek Schwarzenbach II 11:0 (3:0 / 3:0 / 5:0)

3. Fankhauser (K. Schneeberger) 1:0
7. Flückiger 2:0
16. Reck (P. Gerber) 3:0
32. K. Schneeberger (Reck) 4:0
36. Leuenberger (P. Gerber) 5:0
39. Bigler (Fankhauser) 6:0
44. Ritter (B. Schneeberger) 7:0
45. Flückiger (Leuenberger) 8:0
45. Rothenbühler (Fankhauser) 9:0
46. P. Gerber (Reck) 10:0
50. Flückiger (D. Christen) 11:0

Strafen: UHC Bowil 3×2 Strafminuten gegen Bigler und 2x Rothenbühler (alle wegen Stockschlag) // Black Creek Schwarzenbach II keine Strafen

UHC Bowil: Schweizer, Rothenbühler, D. Christen, Fankhauser, Flückiger, Häni, Ritter, B. Schneeberger, K. Schneeberger, P. Gerber, Leuenberger, Bigler, Reck, Anderhalden, Herrmann

Abwesend: J. Gerber (schlecht zu Fuss), Sterchi (Vaterschaftsurlaub), Voramwald (übermässiger Hustensaft-Konsum), Zaugg (schlecht auf den Ski), S. Christen (auch noch schlecht zu Fuss), Jutzi (Influencer-Dasein frönen)

9. – 11. Meisterschaftsrunde

Nach der wunderbaren Siegesserie hat der Wind für die erste Mannschaft des UHC Bowil schlagartig gedreht. Die letzten drei Partien gingen nämlich allesamt verloren.

Jeder Chronist lernt bereits zu Beginn seiner Karriere, wie man mit Niederlagen seiner Herzensmannschaft idealerweise umgeht. Hat die Mannschaft nämlich einmal verloren und kehrt dann gleich wieder auf die Siegesstrasse zurück, kann man die Niederlage gekonnt im nächsten Matchbericht unterbringen und als kleinen Betriebsunfall abtun. Sollte es entgegen den Erwartungen auch im zweiten Spiel zu einer Niederlage kommen, kann man immer noch auf einen Sieg im dritten Spiel hoffen und die beiden Niederlagen dann im Matchbericht ebendieses siegreichen Spiels als mittleren Betriebsunfall vertuschen. Problematisch wird es erst, falls auch das dritte Spiel verloren gehen sollte. In dem Fall muss der Chronist wohl oder übel in den sauren Apfel beissen die Tasten hauen und versuchen, diesen grossen Betriebsunfall zu erklären. Ebendieses Szenario ist leider in den vergangenen Wochen dem UHC Bowil und seinem Chronisten passiert, weshalb hier ein erster Erklärungsversuch folgt.

Angefangen hat das Übel mit der ersten Heimrunde kurz vor Weihnachten. Gegner damals war die zweite Mannschaft von Floorball Köniz gewesen und die Ausgangslage auf dem Papier schien eigentlich klar zu sein. Auf der einen Seiten die Bowiler, welche nach vier Siegen in Serie und mit dem zahlreich erschienen Heimpublikum im Rücken ihren Lauf weiter ausbauen wollten. Auf der anderen Seite die Könizer, welche als Tabellenschlusslicht und mit nur gerade zehn Feldspielern ins Emmental gereist waren. Das dieses Spiel dann doch nicht so eine einfache Angelegenheit werden würde, wie manch einer vielleicht gehofft hatte, zeigte bereits das Startdrittel. Die Könizer versuchten (nicht ganz unerwartet), wann immer möglich das Tempo möglichst tief zu halten. Die Bowiler hatten damit ihre liebe Mühe und verpassten es, aus den wenigen Chancen zu Beginn der Partie Kapital zu schlagen. So waren es dann plötzlich die Stadtberner, die mehr oder weniger aus dem nichts zu einem Doppelschlag kamen. Immerhin konnte der Schaden aus Bowiler Sicht dank dem Anschlusstreffer unseres ATL-Topscorers kurz vor der Pause in Grenzen gehalten werden. Mit Beginn des zweiten Drittels stempelten dann auch die Emmentaler in die Partie ein. Es war zwar immer noch alles andere als das Gelbe vom Ei, aber immerhin erarbeiteten sich die Bowiler nun ein Chancenplus und der Ausgleich zur Spielmitte durch „Mäxu“ Zaugg war mehr als verdient. Als dann ebendieser Zaugg zu Beginn des dritten Drittels gleich auch noch den 3:2-Führungstreffer für die Bowiler erzielen konnte, schien das Spiel endlich in die gewünschte Richtung zu laufen. Nur leider verpassten es die Bowiler in der Folge, den Könizern den Zahn endgültig zu ziehen. Stattdessen wurden fleissig allerbeste Möglichkeiten teilweise kläglich vergeben. Was damals (zum Glück) noch niemand wusste: genau diese mangelnde Chancenauswertung sollte den Bowilern nicht nur das Spiel gegen Köniz, sondern auch gleich noch die nächsten beiden Spiele kosten. Zum damaligen Zeitpunkt sah aber alles noch wunderbar aus, denn der schöne Jahn konnte knapp fünf Minuten vor Schluss doch noch das vermeintlich siegbringende 4:2 erzielen. Die letzten beiden Minuten der Partie bekamen dann zum ultimativen Horrorszenario für den UHC Bowil: zuerst kam Köniz dank eines unglücklichen Eigentores auf 4:3 heran und nur wenige Sekunden später per Distanzschuss tatsächlich noch zum Ausgleich. So kam es zur Verlängerung, welche ein Spiegelbild der gesamten Partie war: die Bowiler kamen quasi im Minutentakt zu Chancen, bis Köniz dann mit seinem ersten Entlastungsangriff einigermassen glücklich zum Siegtreffer kam. Damit endete die schöne Siegesserie der Bowiler abrupt und statt einer wohlverdienten Trainingspause mit viel Essen und Trinken standen stundenlange Straftrainings in den Emmentaler Hügeln an 😉

Spass beiseite, selbstverständlich durften die Spieler die Weihnachtspause ohne Straftrainings in vollen Zügen geniessen. Unmittelbar nach dem Jahreswechsel stand auch sogleich die zweite Heimrunde vor der Tür. Gegen war diesmal der Tabellenführer aus Schüpfheim, mit welchem man (mal wieder) eine Rechnung offen hatte. Die Vorzeichen für dieses Spiel waren, rückwirkend betrachtet, sicher nicht ideal. Zum einen hatten die Bowiler über die Weihnachtszeit nur gerade ein Training absolvieren können, in welchem zudem bei vielen Spielern das nackte Überleben (beziehungsweise das Suchen des Sauerstoffzeltes) oberste Priorität hatte. Zum anderen hatte Schüpfheim unmittelbar vor der Weihnachtspause seine erste Saisonniederlage einstecken müssen und war entsprechend geladen. Diese Kombination führte dazu, dass die Bowiler den Ball und die gegnerische Platzhälfte in den ersten zehn Minuten nur vom Hörensagen kannten. Dementsprechend war dann auch die Entlebucher Führung zur Mitte des ersten Drittels verdient, auch wenn es sich beim Gegentor um einen mehr als unglücklichen Treffer gehandelt hatte. Nach den zehn Minuten Angewöhnungszeit wagten dann auch die Bowiler erste zaghafte Exkursionen in die gegnerische Platzhälfte. Je länger das Drittel dauerte, desto besser schien es den Emmentalern in der gegnerischen Platzhälfte zu gefallen und desto energischer wurden die Angriffe. So kam es, dass die Bowiler kurz vor der Pause dank einer lange einstudierten und wunderschönen Freistossvariante von ATL-Topscorer Bigler und dem Chronisten zum absolut verdienten Ausgleichstreffer kamen. Oder vielleicht ein bisschen ehrlicher ausgedrückt: mit einem ähnlich glücklichen Treffer wie zuvor der Gegner kam das Heimteam zum schmeichelhaften Ausgleich. Im zweiten Drittel konnten die Emmentaler an das Gezeigte anknöpfen und kamen immer wieder zu guten bis sehr guten Tormöglichkeiten. Leider konnten die Bowiler daraus kein Kapital schlagen, womit wir erneut bei der mangelnden Chancenauswertung angekommen wären. Ganz anders die Schüpfheimer, welche zwei Umschaltmomente eiskalt auszunutzen wussten und entsprechend mit einer 3:1-Führung in das letzte Drittel starten konnten. In diesem letzten Drittel änderte sich wenig am Geschehen auf dem Feld: die Bowiler stürmten mal für mal an und scheiterten entweder an der eigenen Unfähigkeit oder am Entlebucher Abwehrbollwerk. Dieses Abwehrbollwerk liess sich bis zum Schluss nicht mehr bezwingen, so dass die Bowiler im zweiten Heimspiel zum zweiten Mal als Verlierer vom Platz mussten.

Die Chance zur Wiedergutmachung bot sich den Bowilern nur gerade eine Woche später, als man in Interlaken auf die zweite Mannschaft des UHC Thun traf. Die von THC Lädrach herausgegebene Devise war klar: mit einem Sieg konnte man das Minimalziel Ligaerhalt sicherstellen. Was ihm (und auch sonst niemandem in der Garderobe) nicht bewusst war: durch die Niederlage von Köniz im ersten Spiel des Tages hatten die Bowiler dieses Minimalziel bereits kampflos erreicht. Was der THC in seiner Ansprache ebenfalls herausstrich war die Gefährlichkeit der NLA-Oldies, welche sich zur Abwechslung (und mit einer gefühlt grossen Häufigkeit in Spielen gegen den UHC Bowil) zahlreich die Ehre gaben. Im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen konnten sich die Bowiler in der Startphase diesmal steigern. Nach zwei Minuten war man diesmal nämlich „nur“ 1:0 in Rückstand und nicht wie letztes Mal bereits mit zwei Toren 😉 Nach diesem kleinen Weckruf waren die Emmentaler ebenfalls im Spiel angekommen und konnten die Partie in der Folge ausgeglichen gestalten. Bowiler Tore fielen aber aufgrund der *Trommelwirbel* mangelnden Chancenauswertung vorerst keine. Immerhin konnte auch das eigene Tor mit solidarischem Einsatz, einem Quäntchen Glück und einer Prise Thuner Abschlussschwäche sauber gehalten werden. Zu Beginn des zweiten Drittels passierte dann doch noch ein Wunder: nach über 60 Minuten ohne eigenen Torerfolgt konnten die Emmentaler endlich wieder jubeln! Nach einem eigentlich harmlos aussehenden Schuss von Häni fand der Ball via einen gegnerischen Fuss den Weg ins Tor und die Bowiler waren zurück im Spiel. Die Oberländer Antwort liess allerdings nicht lange auf sich warten und schon waren die Bowiler wieder im Rückstand. Aber auch die Emmentaler Antwort liess nicht lange auf sich warten und Häni glich das Spiel mit seinem zweiten Treffer gleich wieder aus. Das schien den Thuner nun so gar nicht zu passen und innerhalb von drei Minuten zogen sie auf 5:2 davon. In dieser Phase bekamen die Bowiler eindrücklich zu spüren, was Effizienz bedeutet. Die paar kleinen Unkonzentriertheiten in der Defensive wurden alle eiskalt bestraft, so dass man vor dem letzten Drittel vor einer einigermassen komplexen Herausforderung stand. Man wollte nämlich vorne ein bisschen mehr Druck erzeugen, ohne dabei hinten die Scheunentore zu fest zu öffnen. Vorerst scheiterten die Bowiler kläglich an dieser Herausforderung (beziehungsweise an ihrer Chancenauswertung) und die Thuner konnten mit zwei Kontern auf 7:2 erhöhen. Was dann folgte, war letztendlich nur noch Resultatkosmetik: Thun traf noch einmal, die Bowiler noch dreimal, so dass am Ende für die Emmentaler eine 5:8-Niederlage resultierte.

Abgesehen vom erreichten Minimalziel Ligaerhalt (ohne selbst wirklich etwas dafür getan zu haben), gibt es für die erste Mannschaft des UHC Bowil nicht viel Positives aus den letzten drei Spielen mitzunehmen. Statt in der Tabelle das Podest anzugreifen, wird es für die Bowiler in den verbleibenden drei Spielen darum gehen, die Saison zumindest in der vorderen Tabellenhälfte abschliessen zu können. Wie das erreicht werden kann, zeigen sowohl dieser Matchbericht als auch die Tabelle eindrücklich: die wahrgenommene, schlechte Chancenverwertung manifestiert sich nämlich auch in der Tatsache, dass die Bowiler aktuell am wenigsten Tore aller Teams erzielt haben. Wenn es den Bowilern in den verbleibenden Spielen gelingt, das gegnerische Tor wieder zu finden (und zu treffen), dann steht einem erfolgreichen Saisonende nichts im Wege.

UHC Bowil – Floorball Köniz II 4:5 (1:2 / 1:0 / 2:2 / 0:1) n.V.

14. Floorball Köniz II 0:1
17. Floorball Köniz II 0:2
19. Bigler (Fankhauser) 1:2
33. Zaugg 2:2
44. Zaugg (Flückiger) 3:2
56. Flückiger (Leuenberger) 4:2
59. Floorball Köniz 4:3
60. Floorball Köniz 4:4
64. Floorball Köniz 5:4

UHC Bowil – Unihockey Schüpfheim 1:3 (1:1 / 0:2 / 0:0)

5. Unihockey Schüpfheim 0:1
20. Fankhauser (Bigler) 1:1
24. Unihockey Schüpfheim 1:2
27. Unihockey Schüpfheim 1:3

UHC Bowil – UHC Thun II 5:8 (0:1 / 2:4 / 3:3)

2. UHC Thun II 0:1
25. Häni (Bigler) 1:1
26. UHC Thun II 1:2
27. Häni (Sterchi) 2:2
30. UHC Thun II 2:3
31. UHC Thun II 2:4
33. UHC Thun II 2:5
46. UHC Thun II 2:6
47. UHC Thun II 2:7
47. Flückiger 3:7
51. UHC Thun II 3:8
59. P. Gerber (K. Schneeberger) 4:8
60. B. Schneeberger (Fankhauser) 5:8