3. Meisterschaftsrunde 2021/2022

3. Meisterschaftsrunde 2021/2022, 3. Oktober, Schüpfheim

UHC Bowil – UHT Arni 5:8 (3:3 / 1:2 / 1:3)
Im letzten Matchbericht wurde von unserem Chefchronisten gefordert, dass das Startdrittel nicht erneut verschlafen dürfe. Der Ersatzchronist, welcher aufgrund von Prioritätenproblemen des Chefchronisten die Ehre erhielt, diesen Bericht zu schreiben, kann euch nun berichten, dass dieses Unterfangen zu Beginn mehr als nur gelang. Kaum hatte das Spiel begonnen, konnte unser Reserve-Jesus nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte zur frühen Führung einschieben. Kurze Zeit später zauberten Fankhauser und Flückiger eine jahrelang einstudierte Freistossvariante aus dem Hut. Nach einem genialen Zuspiel zirkelte der schöne Jahn den Ball wunderschön in die hohe Ecke. Ganz so toll war das Tor in Tat und Wahrheit nicht: kurz zusammengefasst war die Hintermannschaft von Arni inklusive deren Torhüter am Pennen, die Freistossvariante war ein einfacher Schieber und der Schuss des schönen Jahns war mehr eine Bogenlampe denn ein Strich ins Lattenkreuz. Item, jedenfalls stand es 2:0 und die Bowiler gingen wohl schon ein wenig zu fest von einem gemütlichen Sonntagabend aus. In bester SCL-Tigers-Manier wurde der Vorsprung innert kürzester Zeit verspielt. Während vorne aussichtsreichste Chancen kläglich vergeben wurde, kam Arni mit dem immer wieder gleichen Spielzug viel zu einfach zu drei schnellen Toren und lag plötzlich in Führung. Glücklicherweise konnte der schöne Jahn kurz vor der Pause ein zweites schönes Tor erzielen und so für einen ausgeglichenen Pausenstand sorgen.

Unsere beiden Trainer waren ab der Defensivleistung in etwa so amused wie die Queen ab einem zu spät servierten Five O’Clock Tea. Also ganz und gar nicht. Jedenfalls sollte von nun an der von Arni immer wieder versuchte Querpass aus der Ecke vors eigene Tor verhindert werden und besser auf die Gegenspieler im Rücken geschaut werden. Nun, die Umsetzung davon funktionierte (wenn man die nette Formulierung wählt) suboptimal. Arni konnte innerhalb von 95 Sekunden zwei Tore erzielen. Wie diese zustande gekommen sind, überlassen wir jetzt mal der Fantasie der Leserinnen und Leser… Der Rest des zweiten Drittels ist ziemlich schnell erzählt. Die Bowiler kamen offensiv zwar immer wieder zu Chancen (und durch Flückigers dritten Treffer sogar zum 5:4-Anschlusstreffer), liessen aber nebst der Effizienz auch ein wenig die Einsatz- und Kampfbereitschaft vermissen. In der Defensive leistete man sich zu viele einfache Fehler und so kam Arni immer wieder zu gefährlichen Chancen. Den 5:4-Pausenrückstand hatten die Bowiler letztendlich einzig und alleine den Paraden von Hermann zu verdanken, der diverse gefährliche Konterangriffe Arnis bravourös parierte.

Zu Beginn des letzten Drittels schien das Momentum dann langsam auf die Seite der Bowiler zu kippen und die Einsatzbereitschaft langsam einigermassen Betriebstemperatur zu erreichen. Wie schnell das Momentum im Sport manchmal die Seite wechselt, zeigte die 44. Minute. Ein Spieler von Arni konnte dem Schiedsrichter glaubhaft versichern, dass er den Ball unter Kniehöhe (und damit absolut regulär) abgelenkt habe, woraufhin die Schiedsrichter auf Tor entschieden. Chronisten sind dazu angehalten, sich an die Tatsachen und Fakten zu halten, was wir hier auch tun wollen. Ein Unihockeytor ist gemäss offiziellem Reglement 115cm hoch. Der Ablenker des Arni-Spielers erfolgte circa 20cm über der Latte, sprich in einer Totalhöhe von etwa 135cm. Dies entspricht ziemlich genau der halben Körpergrösse der grössten jemals gemessenen Person, einem gewissen Robert Wadlow (gemäss Wikipedia). Freunde von alternativen Theorien werden jetzt wahrscheinlich behaupten, dass der Arni-Spieler vielleicht ja tatsächlich eine Kniehöhe von 135cm habe und aus Bescheidenheit auf einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde verzichte. Eher rational denkende Personen werden mir dagegen zustimmen, wenn ich behaupte, dass dies eines der lächerlichsten Tore war, dass im Unihockeysport jemals Anerkennung fand. Das Spiel ging natürlich trotzdem noch weiter und gewann dank dieser Szene immerhin ein wenig Emotionen. In der 48. Minute konnte Leuenberger mit einem Blueliner in bester Voramwald-Manier auf 5:6 verkürzen und so die Bowiler Schlussoffensive einläuten. In der Folge trafen die Bowiler nebst Pfosten und Latte gefühlt jeden Körperteil des gegnerischen Torhüters mindestens einmal. Wie sagt man da jeweils so schön? Wer die Tore nicht macht, der bekommt sie… So war es dann halt letztendlich Arni, das mit zwei weiteren Treffern in den Schlussminuten die Partie endgültig entschied.

Die so resultierende 8:5-Niederlage schmerzt aus Bowiler Sicht sehr, verlor man doch zum zweiten Mal in Folge gegen einen alles andere als übermächtig wirkenden Gegner unnötig Punkte. Ähnlich wie bereits gegen Oberland fehlte bei uns vorne ein wenig die Effizienz und Durchschlagskraft, während hinten der eine oder andere Fehler zu viel passierte und eiskalt ausgenutzt wurde. Chance zur Wiedergutmachung haben wir zum Glück bereits am 16. Oktober um 10 Uhr in Biglen. Gegner ist der aktuelle Tabellenführer aus Thun.

UHC Bowil – UHT Arni 5:8 (3:3 / 1:2 / 1:3)
3. D. Christen (Bigler) 1:0
6. Flückiger (D. Fankhauser) 2:0
8. UHT Arni 2:1
10. UHT Arni 2:2
12. UHT Arni 2:3
18. Flückiger (D. Fankhauser) 3:3
21. UHT Arni 3:4
22. UHT Arni 3:5
31. Flückiger (D. Fankhauser) 4:5
44. UHT Arni 4:6
48. Leuenberger (Schneeberger) 5:6
55. UHT Arni 5:7
60. UHT Arni 5:8

Strafen: keine

UHC Bowil: Hermann, S. Christen, J. Gerber, Flückiger, D. Fankhauser, Jutzi, Rothenbühler, Leuenberger, P. Gerber, Schneeberger, D. Christen, Häni, Voramwald, Liechti, Schweizer, Reck, Anderhalden, Bigler

Abwesend: S. Fankhauser (Prioritäten Nr. 1 bis 723 haben Vorrang vor Priorität Nr. 724), Sterchi (gemäss Art. 291 Abs. 17 darf der persönliche Aufenthaltsort geheim gehalten werden)

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