6. und 7. Meisterschaftsrunde 2021/2022

6. Meisterschaftsrunde 2021/2022, 7. November 2021, Huttwil

Am Sonntag, dem 7. November, konnte der UHC Bowil verdient gegen die Visper Lions nach einem unattraktiven Spiel gewinnen. Aufgrund von fehlenden Angaben zu den Gegentoren, Torschützen, usw. könnte dieser Spielbericht noch mehr Unwahrheiten enthalten als sonst.

UHC Bowil – Visper Lions 8:5 (0:2/ 4:3 / 4:0)

Der Start ins Spiel verlief ähnlich harzig wie der Boden nach der letzten Wösch klebte. Für Personen, welche das langnauerische Nachtleben nicht kennen: Die Wösch ist bzw. war das letzte Ausgehlokal in Langnau, dass noch Gerstensäfte und andere Getränke nach 02.00 Uhr verkaufte. Es traf sich dort jeweils die Crème de la Crème der Nachschwärmer oder andere traurige Gestalten, die den Moment zum nach Hause gehen verpasst hatten. Am Vorabend des Spiels gegen Visp war eben diese letzte Wösch, wobei sich auch diverse Herren vom UHC Bowil dem Pöbel der Langnauer Ausgehszene zeigten. 😀 Die Bowiler starteten spielbestimmend und konteranfällig. Die Visper nutzten ihre Konterchancen eiskalt aus und führten deshalb mit 0:2 zum ersten Pausentee. Dem einen oder anderen Bowiler war der Vorabend bei der letzten Wösch noch sehr gut anzusehen. Dies zeigte sich auch darin, dass einige nicht gerade glänzten mit Laufbereitschaft und schlauen Zuspielen.

Nach der Pause wurde es allmählich besser und auch die Bowiler begannen Tore zu schiessen. Leider ist es nicht mehr klar, wer wann welches Tor erzielte. Wie immer waren alle Tore wunderbar schön geschossen worden. Ein Tor findet jedoch sicherlich einen Eintrag in die Geschichtsbücher des UHC Bowil. Der Torschütze, von diesem aussergewöhnlichen Tor war M. Voramwald aka «The Tschiismeiker from se Houmriwer». Er zog im eigenen (!) Slot ab und erwischte den Torhüter mit einem Aufsetzer. Mit seiner ligaweit gefürchteten Schusstechnik, welche eine unglaubliche Körperbeherrschung sowie einen Adoniskörper benötigt, traf er zum inoffiziellen Goal oft the Week von Swissunihockey. 😛 Leider ist das Instrument der Videoanalyse – geschweige denn die Livestreampflicht – noch nicht bis in die Niederungen des Unihockeys vorgestossen. Unverständlich eigentlich, wenn genau solche Tore wie dieses von Disu nur vom Hörensagen weitererzählt werden können. Zudem würden sich sicher diverse spannende Perlen für lustige Failvideos finden lassen. Mit einem 4:5 ging es in die zweite Pause.

Im dritten Drittel war wohl jeder Tropfen Restgetränke der letzten Wösch ausgeschwitzt und die Bowiler drehten mit einem Sturmlauf die Partie. Im Schleudergang erzielten die Bowiler vier Tore und sie konnten hinten gegen die Konter dichthalten. Frenetisch gefeiert von den zahlreich mitgereisten Fans konnten die Bowiler den zweiten Sieg in Serie geniessen.

UHC Bowil – Visper Lions 8:5 (0:2/ 4:3 / 4:0)
Flückiger
Voramwald (J. Gerber)
Jutzi (D. Christen)
Bigler (P. Gerber)
D. Christen
Bigler (Reck)
P. Gerber (S. Christen)
Jutzi (D. Fankhauser)
5x Visper Lions

Strafen: keine bei beiden Teams

UHC Bowil: Schweizer, S. Christen, J. Gerber, Flückiger, D. Fankhauser, Jutzi, Rothenbühler, P. Gerber, D. Christen, Häni, S. Fankhauser, Voramwald, Sterchi, Liechti, Reck, Bigler

Abwesend: Leuenberger, Schneeberger, Hermann, Anderhalden, Duner

7. Meisterschaftsrunde 2021/2022, 21. November, Hasle-Rüegsau

Der dritte Sieg in Folge ist Tatsache für den UHC Bowil. Das Derby gegen Uetigen war kein Torspektakel, jedoch sehr umkämpft und fair. Die abgeklärten und defensiv sicheren Bowiler gewannen durch ein Tor 90 Sekunden vor dem Spielende.

UHC Bowil – UHT Uetigen 4:3 (2:1 / 1:0 / 1:2)

Es ist nicht leicht als Amateursportler. Vor dem letzten Spiel war die letzte Wösch und am Vorabend vor dem Uetigen Spiel die Hundsverlochete sowie eine Bad Taste Party. Wer die Bowiler kennt, der weiss, dass sie keine Kinder von Traurigkeit sind und möglichen intensiven Ausgängen gerne ins Auge schauen. Zum Glück startete das Spiel gegen Uetigen erst um 16:45 Uhr. Die Bowiler spielten in den himmelblauen Dress. Ist das eine wichtige Info? Nein.

Das erste Tor der Partie erzielte der schöne Jahn. Er erwischte den gegnerischen Schlussmann mit einem tiefen Schuss in die weite Ecke. Obwohl Uetigen mehr für das Spiel machte, waren sie nicht gefährlich. Sie kreisten oft um das Bowiler Tor herum, kamen aber nicht zu gefährlichen Abschlüssen. Aus dem Nichts kamen sich nach einem Wechselfehler zum Ausgleich. Um keine Blossstellung zu machen, wird die Szenerie mit abgeänderten Namen erklärt. Das Verteidigerpaar Samuele und Simone von der ersten Linie wechselten, wie es sich gehört. Sie sassen auf der Bank, als ein Verteidiger der zweiten Linie panisch nach seinem Gspändli rief. Es klang ungefähr wie in einer Tierdoku, wenn ein von Löwen umzingeltes kleines Gnu nach seiner Mutter ruft, die es verloren hatte. Joelinhios Rufe wurden von Matze erhört und dieser sprang aufs Feld. Leider war zu diesem Zeitpunkt der Gegenspieler von Uetigen schon an ihm vorbeigerauscht und konnte zum 1:1 einschieben. Die leicht erhitzten Gemüter beruhigten sich zum Glück schnell wieder, da S. Christen, der eigentlich produktivste Verteidiger der Vergangenheit, seine Torproduktion startete. 😉 Nach einer Freistossvariante mit absichtlichem Ballverlust in der Ecke kam er zum Abschluss. Er traf eiskalt und konnte seinen tortechnischen Lockdown endlich beenden. Uetigen hatte im ersten Drittel viel Ballbesitz, war aber häufig nicht gefährlich. Nach der ersten Pause brachten die HCs den Schützen ins Spiel.

Im Mittelabschnitt wurden die Bowiler offensiver und machten mehr fürs Spiel. Nach einem schlechten Pass von Jutzi auf Bigler stand es 3:1. Obwohl Bigler schlecht zum Tor stand und sich fast die Handgelenke brach beim Abschluss, traf er eiskalt. Die Verpflichtung des Ex-NLB-Cracks zahlt sich definitiv aus. Die Bowiler verpassten es die Partie frühzeitig zu entscheiden und scheiterten am gegnerischen Torhüter oder am Aluminium. In der Pause reagierten die HCs auf den Ausfall von J. Gerber, welcher sich aus Gründen als grosszügiger Sponsor der Teamkasse erwies. <3

Im Schlussabschnitt konzentrierten sich die Bowiler vermehrt auf die Defensive. Uetigen machte wieder das Spiel und wurde nun brandgefährlich. Mit zwei Querpässen in den hohen Slot glichen sie innerhalb von 15 Sekunden das Spiel aus. Ja, Unihockey ist ein schneller Sport und Tore fallen manchmal innert kürzester Zeit. Der zweite Treffer war auch noch sehr sehenswert. Der Uetiger versenkte einen Flip-Pass Volley. Der Weckruf der Gegentore zeigte seine Wirkung und die Bowiler kamen zurück ins Spiel. Wenige Minuten vor Schluss blieb wohl allen Bowilern das Herz kurz stehen. Rothenbühler versuchte einen Gegenspieler mit einem Block am Schuss zu hindern und Jutzi stach gleichzeitig darauf. Der Uetiger flutschte aber mit einem geilen Move zwischen den beiden durch. Er lief allein auf Schweizer zu, welcher hinaus stoch, als wäre er ein Klappmesser. Schweizer erwischte den Gegenspieler jedoch nicht und dieser hatte nun das leere Tor vor sich. Zum Glück scheiterte er an sich selbst und verzog kläglich. Ob es der Todesstoss für den UHC geworden wäre, wissen wir nicht. Die Mannschaft blieb nach den beiden Gegentoren grundsätzlich sehr cool. Carlo Janka, der lce Man der Nation, war nicht einmal vielleicht so cool in seinen besten Zeiten. Diese Nervenstärke schien sich auszuzahlen. In Muhamed Ali Manier suchten die Bowiler die Entscheidung mit kleinen aber feinen Nadelstichen. Zwei, drei Mal vergaben die Bowiler ähnlich wie Uetigen die Entscheidung. So benötigte es einen Konter über den schönen Jahn, welcher GGGGG freispielte. Damit ist Patrick Gerber von der Generationsgemeinschaft Gerber Giebel gemeint, der genesen von einer Covid-Erkrankung zurückkehrte. Dieser GGGGG versteckte den Ball mit einem gezielten flachen Schuss im Tor. Dramatik pur im Emmentaler Derby. Uetigen versuchte nun 90 Sekunden vor Schluss alles und nahm den Torhüter raus. Es brannte lichterloh vor unserem Tor und wir konnten uns meist in aller letzter Sekunde retten.

6 Sekunden vor Schluss drehte sich der Chronist vom Spielgeschehen ab, da wir einen Freistoss in der gegnerischen Hälfte hatten. Er gönnte sich einen genüsslichen Schluck aus seiner Glasflasche – für die er immer wieder als Hipster und Student betitelt wird – und überlegt sich, wie wichtig dieser Sieg ist. Aus seiner wunderbaren Traumwelt mit entspannender Musik und hübschen Damen, die die Tabelle präsentieren, wurde er jäh hinausgerissen. Mit grossen Augen sah er, als er sich umdrehte, wie drei Uetiger in Ballbesitz auf zwei Bowiler stürmten. Was war geschehen? Die Intelligenz von drei Herren erlitt einen Totalausfall oder ein Flashback zum Vorabend. Anstatt in der gegnerischen Ecke das Füdle rauszustrecken und den Ball sechs (!) Sekunden zu halten, wurde ein Pass hinter das Tor gesucht. Dieser wurde abgefangen und führte zur vorher beschriebenen Kontersituation. Zum Glück war unser rettender Engel Krusty Rothenbühler auf dem Feld. Einer der wohl begnadetsten Blockspieler der Nation – was der für Schüsse blockt – warf sich in den Schuss. Blaser Yänu der SCL Diggers kann es einfach nicht besser. Mit wehendem Haar und stabilem Block wurde der Schuss abgewehrt und der Sieg war Tatsache.

Den eigenen Slot haben wir nun im Griff, nun scheitert es am hohen Slot. Wenn es so weiter geht, werden wir die Gegentore schon bald von der Mittelline erhalten. Steigt uns nun der Erfolg, nach dem dritten Sieg in Serie in den Kopf? Wohl nicht, denn wir spielen gemäss unseren Diskussionen sowieso in unerreichbaren Spähern. Zudem sind wir uns durchaus bewusst, wie knapp die letzten Spiele waren und dass unsere Performance nicht immer die Bestnoten verdiente. Waren die Siege unverdient? Nein, auch das nicht, weil wir im Training zurzeit ein viel höheres und besseres Niveau haben als in den Spielen. Falls es uns gelingt den Drive aus dem Training mitzunehmen, können wir selbst den Leader schlagen.

Das nächste Spiel findet am kommenden Sonntag auf dem vergötterten Hallenboden in Thun statt. Zum Rückrundenstart trifft der UHC Bowil auf Schüpfheim. Um sich an den Hallenboden zu gewöhnen, reist die Mannschaft bereits am Samstag an und absolviert noch ein Training in Thun. 😉

UHC Bowil – UHT Uetigen 4:3 (2:1 / 1:0 / 1:2)
11. Flückiger (D. Fankhauser) 1:0
14. UHT Uetigen 1:1
16. S. Christen 2:1
29. Bigler (Jutzi) 2:2
48. UHT Uetigen 3:2
48. UHT Uetigen 3:3
59. P. Gerber (Flückiger)

Strafen: keine bei beiden Teams

UHC Bowil: Schweizer, S. Christen, J. Gerber, Flückiger, D. Fankhauser, Jutzi, Rothenbühler, Leuenberger, P. Gerber, Schneeberger, D. Christen, Häni, S. Fankhauser, Voramwald, Sterchi, Hermann, Reck, Anderhalden, Bigler

Abwesend: Liechti, Duner

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